Unsere Hände sind leer
April 2016
Eva Herman
Vieles wird in diesen Tagen berichtet, was für die Menschen hierzulande unglaublich klingt. Als da wären: exorbitanter Kriminalitätszuwachs, Vergewaltigungsgefahren am helllichten Tage, terroristische Religionskrieger, die sich und andere Menschen in die Luft jagen. Verwirrt schauen viele auf diese historische Entwicklung, hoffend, dass der Spuk bald wieder aufhören möge. Denn das alles passt doch nicht in unsere Welt, die, nach zwei schrecklichen Kriegen im vergangenen Jahrhundert, endlich zur Ruhe gekommen schien. Doch die Hoffnung ist vergebens.
Alle diese üblen Erscheinungen, die unser Leben zunehmend belasten, werden uns erhalten bleiben, sie werden sich sogar weiter zuspitzen. Es wird keinen Ausweg mehr geben, außer, es geschieht ein Wunder.
Es ist eine Menge Post, die mich derzeit erreicht. Die Menschen haben Angst: „Was sollen wir tun? Warum unternehmen Sie denn nichts? Warum gründen Sie keine Partei? Wieso gehen Sie nicht mit uns auf die Straße? Es muss doch endlich etwas geschehen, so kann es nicht weitergehen. Sie, Frau Herman und Ihre Mitstreiter, wo sind Sie jetzt?“
Wie gerne würden wir den Menschen Mut machen, doch womit? Die Hände sind leer.
Ich erinnere mich, 2006, als mein Buch Das Eva-Prinzip veröffentlicht wurde. In den Talkshows wies ich stets darauf hin, dass wir in Deutschland, in Europa, aussterben werden, wenn nicht eine radikale Systemveränderung, ein Sinneswandel, einträte. Die Frauen hatten sich zunehmend von eigenen Kinderwünschen abgewendet, die Männer folgten stumm. Nun war die moderne Frau mit den Lockungen der Unabhängigkeit beschäftigt, mit vermeintlichem Karrierestreben. Es waren meist die Privilegierten in Medien und Öffentlichkeit, die den Ton angaben.
Ja, sie, die Gutverdienenden, die ihre Stimme laut erheben konnten in den dressierten Medien, sie waren tatsächlich bevorzugt, hatten nur wenig mit der Masse zu tun, wo sich die meisten Frauen abmühen mussten, all die feministischen Forderungen ins alltägliche Leben umzusetzen. Nein, letztere hatten natürlich keine Chance, da ja auch die Gesetzeslage sich gegen sie verschwor, von Jahr zu Jahr mehr. Da war keine Lücke mehr, wodurch der Partner hätte schlüpfen können, um am Ende des Monats genügend Geld für die kleine Familie übrig zu haben. Nein, die Frau musste mit in die Erwerbstätigkeit, während der spärliche Nachwuchs in Massenaufbewahrungsanstalten verlagert wurde. Die Gesellschaft veränderte sich, die kleinste Gemeinschaft, der Familienkern, zerfiel. Deutschland hat nach wie vor die niedrigste Geburtenrate der Welt.
Wenn heute Massen von Einwanderern unser Land fluten, unsere Sozialsysteme zum Erliegen bringen, unsere übriggebliebene Menschengemeinschaft täglich aufs Neue erschüttern, wenn das Fremde hier einzieht und sich immer mehr Raum nimmt, dann stehen wir also jetzt ratlos da, weil wir dem nichts entgegenzusetzen haben. Was sollen wir tun? Oder: Frau Herman, warum tun Sie und Ihre Mitstreiter nichts?
Die Vereinten Nationen hatten Anfang 2000 ihre Pläne für Europa veröffentlicht. Salopp gesagt, heißt es da: Europa stirbt aus, Deutschland stirbt aus. Damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht, damit die Gesellschaft bestehen bleiben kann, braucht Europa, braucht Deutschland, den Zuzug von Migranten. Letztes Jahr kamen mehrere Millionen Fremder in unser Land, offiziell zwei, inoffiziell über fünf Millionen. Über fünfzig Prozent von ihnen sind Analphabeten. Welch ein Plan. Die Kriminalitätsrate steigt nun von Tag zu Tag. Täglich kommen weitere tausende. Und während man versucht, die Zahlen herunterzureden wegen irgendwelcher Schein-Abkommen, weiß doch auch schon der Bundesinnenminister, dass in diesem Jahr viel mehr Fremde kommen werden, als offiziell angegeben.
Wir haben uns die Suppe selbst eingebrockt. Womöglich hätten wir vor zehn Jahren noch etwas ändern können, aber sicher ist das auch nicht. Sehen wir uns um: Wir sind tatsächlich keine Gesellschaft des Lebens mehr, sondern wir haben uns freiwillig zum Sterben entschieden. Als wir vor zehn Jahren über den angeblichen Nutzen der Emanzipation diskutierten, ging eine tiefe Kluft durchs Land: Da waren viele, die Mehrheit im Volk, die verstanden hatten, was falsch lief. Viele Frauen realisierten, dass sie vom Feminismus in eine üble Falle gelockt worden waren. Sie überlegten, wie sie sich daraus befreien konnten. Doch diese Freiheit hatten sie nicht mehr: Die Medienkraken warfen sich über sie und gaben den Ton an. Sie verurteilten diese Frauen als faul und unmodern. Wer sich diesem Sturm entgegenzustellen wagte, wurde mundtot gemacht.
Es ging weiter mit Deutschland bergab, noch weniger Kinder erblickten das Licht der Welt. Und heute: Viele Menschen spüren längst, dass das, was hier derzeit unser Land dramatisch verändert, in den sicheren Tod von Kultur und Identität führen wird. Manche wagen, dagegen noch aufzubegehren, doch die meisten schweigen. Sie mussten lernen, dass sie nicht angehört werden, sondern, im Gegenteil, dass sie angefeindet und vernichtet werden, sobald sie ihre Stimme gegen den Strom erheben.
In den letzten Tagen gaben die deutschen Massenmedien bekannt, der Verfassungsschutz sei „ganz erstaunt“. Die Sicherheitslage hierzulande sei extrem gefährdet, so Verfassungsschutzpräsident Maaßen: Deutschland stehe im Visier des „Islamischen Staats“. Seine Behörde habe die Terrormiliz falsch eingeschätzt, verkündete Maaßen. So habe man es zunächst für unwahrscheinlich gehalten, dass der IS den Flüchtlingsstrom nutzen werde, um Anhänger nach Deutschland zubringen: „Wir dachten, das Risiko sei schlichtweg viel zu hoch. Mittlerweile wissen wir: Was den IS angeht, müssen wir eben auch dazulernen.“
Gleichzeitig warnte der höchste Beamte des Verfassungsschutzes erneut vor möglichen Attentaten in Deutschland. „Der IS will auch Anschläge gegen Deutschland und deutsche Interessen durchführen“, sagte er: „Deutsche Städte werden in einem Zusammenhang mit anderen Metropolen wie Paris, Brüssel oder London genannt“. Die Sicherheitslage sei sehr ernst. Ein großes Problem sei zudem, dass etwa 70 Prozent der einreisenden Flüchtlinge keine gültigen Pässe vorlegten. Sie würden nur aufgrund ihrer eigenen Angaben registriert. In Worten: Siebzig Prozent! „Ich habe die Sorge, dass wir und unsere Partnerdienste in unseren Datenbanken zwar Informationen über gefährliche Personen gespeichert haben. Uns könnte jedoch entgangen sein, dass sie bereits bei uns sind, weil sie mit falschen Identitäten einreisten.“
Als ich im Sommer 2015 auf genau diese Terrorgefahren durch die Fremdlinge hingewiesen hatte, wurde mein Essay in den Massenmedien verrissen als „Verschwörungslektüre“. Neueste Nachricht des Entwicklungshilfeministers: 200.000 Afrikaner warten in Libyen auf ihre Überfahrt nach Europa. Doch diese Schätzungen fegt Innenminister de Maizière vom Tisch: „Ich teile diese Schätzungen nicht, ich halte sie für zu niedrig“. Vor allem in Subsahara-Afrika gebe es noch viel mehr „Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, nach Europa zu kommen.“
Europa heißt in diesem Fall Deutschland. Wir haben der Entwicklung nichts entgegenzusetzen. Denn unsere Hände sind leer.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Preussischen Allgemeinen Zeitung
Bildnachweis: metropolico/Flickr (CC BY-SA 2.0)