Welche Rolle spielt Donald Trump wirklich?
Eva Herman
Wer ist der Watschenmann 2017? Richtig, Donald Trump! Alle Welt spricht über ihn, kaum jemand gut. Irgendwie komisch, oder? Doch wer glaubt, der neue US-Präsident mache das Gegenteil von dem, was seine Vorgänger, die US-Präsidenten Obama, Clinton und Bush taten, der irrt sich.
Im Gegenteil: Wie man nun erkennen kann, führt er nur jenes Programm fort, welches von langer Hand geplant wurde. Die Frage sei deswegen gestellt: Welche Rolle spielt eigentlich Donald Trump? Gehört der Watschenmann etwa zum großen Spiel? Es spricht nicht viel dagegen.
Nehmen wir den inzwischen weltweit diskutierten muslim-ban, also den 90-Tage währenden Einreisestopp gegen Bürger aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern. Vor kurzem schrieb ich dazu auf meiner Webseite:
»Trumps weltweit heftig diskutiertes Einreiseverbot für Bürger aus den sieben, überwiegend muslimischen Ländern Iran, Irak, Jemen, Libyen, Somalia, dem Sudan und Syrien, wurde am vergangenen Wochenende kurzerhand durch das Urteil eines US-Richters im Bundesstaat Washington ausgehebelt. Kollektive Genugtuung für sämtliche Schreihälse des Globus.
Das Allerspannendste bei all dem ist jedoch die Tatsache, dass es überhaupt nicht Donald Trump gewesen war, der die sieben genannten Länder als Gefahrenherde ausgemacht hatte. Die Liste ist älter als dessen Amtszeit, sie war bereits unter dem Vorgänger Obama erstellt worden. Welt-online schreibt dazu: ´Damit definierte auch die Obama-Regierung diese Länder als Gefahrenherde und mögliche Ausgangspunkte für terroristische Anschläge.«
So weit, so schlecht. Die Sache wird aber noch viel interessanter. Zunächst, wie immer, berichten über diesen wichtigen Zusammenhang nur sehr wenige Medien. Nein, Donald Trump war und bleibt der öffentlich ausgerufene Watschenmann, gespielte Kollektiv-Empörung gehört zum Auftrag. Donald Trump indes scheint all die Angriffe jedoch ganz gut wegzustecken, er erscheint selbstbewusst und sicher wie eh und je.
Na, klar, als Milliardär lebt es sich leichter, werden manche sagen. Was definitiv falsch ist. Da gilt eher der Volksmund: Wer nichts hat, schläft schlecht, wer viel hat, auch. Aber das ist ein anderes Thema. Nein, Donald Trump scheint nämlich gar nicht so alleine dazustehen, wie uns die Presse Glauben machen will. Hinter ihm gibt es offenbar einflussreiche Leute, die ihn schützen und stützen, solange er dem vorgegebenen Programm folgt.
Mit Trumps bislang öffentlich am heftigsten kritisierten Entscheidung, Bürger aus den sieben genannten Ländern für 90 Tage nicht einreisen zu lassen, was global inzwischen die diskriminierende Bezeichnung muslim-ban trägt, hat es offenbar noch weit mehr auf sich, als bislang von unseren ´fleißigen Qualitätsjournalisten` erörtert. Die Idee dazu ist nämlich noch viel älter und stammt aus der Regierungszeit von US-Präsident George W. Bush.
Explosive Hintergründe dazu wurden am 10. März 2007 bekanntgegeben, von dem ehemaligen NATO-Oberbefehlshaber im Kosovo und General a.D. der US Army, Wesley Clark. Dieser hatte an jenem Tage eine beachtenswerte Rede auf einer Veranstaltung des US-amerikanischen Think-Tanks Commonwealth Club of California gehalten.
Und hier berichtete er unter anderem von einer Militärstrategie, die in den Jahren nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 entwickelt worden sein soll. Einer der wichtigsten Punkte wurde hierbei festgelegt, so Clark, mit der erstaunlichen Entscheidung, in mehreren Staaten der arabischen und afrikanischen Welt einzumarschieren und die dortigen Regierungen zu stürzen.
Clark berichtete bei jener Rede 2007 zudem von einem Treffen im Gebäude des Pentagon mit einem hochrangigen Offizier des »Vereinigten Generalstabs«. Dieser soll in einem Privatgespräch geäußert haben, dass die US-Administration beabsichtige, den Irak anzugreifen.
Einige Zeit später habe es ein weiteres Treffen mit dem hochrangigen Informationsgeber gegeben, der dann wörtlich gesagt haben soll: »Wir haben vor, den Irak anzugreifen. Aber Sir, es ist schlimmer als das«. Anschließend soll er Clark ein eigentlich geheimes Dokument gezeigt haben mit den Worten: »Ich habe gerade diesen Merkzettel aus dem Büro des Verteidigungsministers bekommen, und hier steht, wir werden 7 Länder angreifen und deren Regierung innerhalb von 5 Jahren stürzen. Wir werden mit dem Irak beginnen, und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, den Sudan, Libyen, Somalia und den Iran vor. Sieben Länder in fünf Jahren.«
Einmal abgesehen davon, dass sich aus heutiger Sicht tatsächliches vieles von dem erfüllt hat, was Clark damals schon, im Jahr 2007, nahezu prophetisch geäußert hatte, nehmen wir nur die nahezu komplette Zerstörung des Irak und Libyens und die nicht enden wollenden Angriffe gegen Syrien oder Iran, sollte es dem aufmerksamen Beobachter doch aufgefallen sein, dass es sich bei diesen sieben Ländern exakt um die von Trump verkündete »muslim-ban«-Liste handelt.
Auch bei den übrigen genannten Ländern sind in den vergangenen zehn Jahren deutliche militärische Eingriffe des Westens zu verzeichnen. Fakt ist, dass die US-Weltpolizei seit vielen Jahren Dunkles im Schilde führt, gleichgültig, ob die jeweiligen Präsidenten nun Bush, Obama oder eben Donald Trump heißen.
Was diese Pläne nun im Einzelnen für die Welt bedeuten, wie die Geschichte weitergehen wird, darüber sollten sich lieber seriöse, internationale Militärstrategen den Kopf zerbrechen. Der von langer Hand geplante militärische Einsatz sei laut Clark nur zustande gekommen, weil eine Gruppe außenpolitischer Hardliner einen »politischen Staatsstreich« durchgeführt hätten.
Eine zentrale Rolle soll dabei das »Projekt für das neue amerikanisches Jahrhundert« PNAC, spielen. Es wurde im Frühjahr 1997 als nicht-kommerzielle Ausbildungsorganisation mit dem Ziel gegründet, für weltweite Führerschaft der Vereinigten Staaten zu werben. Allerdings wurde das PNAC im Jahr 2006 aufgelöst, die Nachfolgeorganisation, die 2009 gegründete Foreign Policy Initiative (FPI), wurde von denselben Mitgliedern gegründet.
Offiziell heißt es zu den Aufgaben der FPI heute: »Laut eigener Bekundung hat sich die FPI die Abwehr des politischen Isolationismus und die Fortsetzung des diplomatischen, militärischen und wirtschaftlichen Engagements der USA in der Welt sowie robuste Unterstützung demokratischer Alliierter und der Menschenrechte in Unterdrückerregimes ebenso zur Aufgabe gemacht wie die Stärkung sowohl der Streitkräfte der USA für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, als auch der globalen Konkurrenzfähigkeit der US-Wirtschaft in Zeiten weltweiten Umbruchs.
Foreign Policy Initiative arbeitet nicht gewinnorientiert und ist steuerbefreit. FPI ist gegen regelmäßige Kürzungen der Rüstungsausgaben und fordert ein umfassendes Raketenabwehrsystem.«
Bleibt am Schluss noch die Frage, warum diese brisanten Informationen des hochrangigen US-Militärs Wesley Clark bislang nie das Licht der großen Öffentlichkeit erblickten?
Nun, unser systemgesteuertes Medienkartell hat sich noch nie dafür stark gemacht, Licht in das seit vielen Jahrzehnten herrschende, unfassbare Dunkel zu bringen. Schließlich darf die Hand nicht gebissen werden, die einen füttert.
Zuerst erschienen bei Preussische Allgemeine Zeitung
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