Wolfgang Bosbach: »Ich habe Angst vor der Entchristianisierung!«
Eva Herman
Wolfgang Bosbach, einer der letzten CDU-Politiker, der sich noch so manches zu sagen traut, was andere schon längst nicht mehr zu tun wagen, hat letzte Woche eine interessante Aussage getroffen. Sie gibt Anlass, neu über das Geschick des Abendlandes nachzudenken, welches sich derzeit von seiner bisherigen Form verabschiedet. Vor allem ein Satz hat es in sich.
Bosbach war am 5. April 2017 einer Einladung der Kaarster CDU gefolgt. Er sprach dort über die Parteien- und Politikerverdrossenheit, die man jedoch nicht mit »Politikverdrossenheit« verwechseln dürfe. Bosbach redete auch über Vaterlandsliebe, die »anders« sei als »Nationalismus«. »Man muss nicht sagen, dass man stolz ist, ein Deutscher zu sein – aber man muss es sagen dürfen, ohne gleich in die rechte Ecke geschoben zu werden.«
Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in NRW 70 mal höher als in Bayern
Auch bemängelte der CDU-Politiker die immer dünner werdende Sicherheit für die Bürger, vor allem in Nordrhein-Westfalen, durch die zugewanderten »Flüchtlinge«. So müsste eigentlich eine viel höhere Anzahl an Polizisten eingesetzt werden: »Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in NRW 70 mal höher als in Bayern«, so Bosbach.
Deutliche Worte fand der ehemalige Innenexperte der CDU zum Thema Migrantenkriminalität und den fehlenden politischen Entscheidungsmöglichkeiten: »Warum tun wir uns so schwer, uns von denjenigen zu verabschieden, die sich gegen Rechtsordnung der Bundesrepublik auflehnen? Das wäre auch zum Wohle der friedliebenden Muslime in Deutschland«. Gemeint sind hier Dschihadisten und IS -Terroristen, deren Zahl in Deutschland die zehntausend heute weit übersteigt.
Bosbach wurde noch deutlicher: »Wir müssen aufhören, permanent Konflikte aus anderen Regionen nach Deutschland zu exportieren und diese bei uns mit Waffengewalt austragen zu lassen.« Denn im Kern handele es sich um eine innerislamische Auseinandersetzung.
»Wir müssen unserer Überzeugung treu bleiben«
Der langjährige CDU-Politiker habe keine Angst vor der Islamisierung Deutschlands, sondern vor der Entchristianisierung: Es könne nicht sein, »dass Weihnachts- zu Wintermärkten, Martinszüge zu Lichterfesten werden – und das machen wir selber! Das geht nicht, wir müssen unserer Überzeugung treu bleiben.«
Entchristianisierung! Dieser Begriff löst unwillkürlich Gedankenverbindungen aus zum Thema Zwangschristianisierung. Wie war das damals noch, zu Zeiten Karls des Großen? Mit Schwert und Feuer christianisierte er im achten und neunten Jahrhundert zahlreiche jener Länder und Regionen, die unser heutiges Europa bilden. Gewaltsam wurden damals die in freier Natur betenden Völker dem Ansinnen des fränkischen Königs und späteren Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und seiner engsten Verbündeten, der Kirche Roms, unterworfen, sie mussten sich zwangstaufen lassen, gegen ihren Wunsch, gegen ihre eigene Religion, gegen ihre Tradition und Identität. Letztere war damit dem Zerfall zugeordnet.
Zwangschristianisierung: Abschied von eigener Identität
Dies war übrigens der Beginn eines bis heute unvergleichlichen Einflusses von Kirche und Staat, dem sich die bis dato freien Völker Europas (später nahezu sämtliche Teile der Welt) mehr und mehr anschließen mussten. Es soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden auf die vielfältigen Vertuschungen, Veränderungen und Dogmatisierungen der wahren Christuslehre vonseiten der Kirchen, die Eingang fanden in die Lehrbücher und Umerziehungsanstalten wie Schule, Universitäten, Politik, Behörden, Gesellschaft. Und die bis zum heutigen Tage allergrößte Verwirrung bei den Menschen anrichten müssen.
Doch zurück zu unseren zwangschristianisierten Vorfahren. Ist das, was heute mit Europa geschieht, nicht vergleichbar? Wird nicht auch hier zunehmend eine Art fremder Kulturzwang ausgeübt auf die einheimischen europäischen Völker? Duplizität der Ereignisse? Geht jetzt etwa, nach dem Gesetz der Wechselwirkung, die einst blutige Saat des »Sachsenschlächters« Karl des Großen auf? Müssen wir jetzt die Ernte einfahren? Wie heißt es im Alten Testament: Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
Die Verbindung zum Naturglauben wurde vernichtet
Viel Blut ist damals geflossen, viel Leid, Schmerz und Tränen belasteten die Völker, so auch die Sachsen, die sich über dreißig Jahre lang erbittert zur Wehr gesetzt hatten. Letztlich fiel auch ihre Verbindung zu Natur und Schöpfungsglauben, und sie mussten fortan den Gott in dunklen Kirchen anbeten, den man ihnen vorschrieb.
Und später, die vielen Unterwerfungen fremder Völker und Kulturen in anderen Kontinenten: Nordamerika, Südamerika, Asien, Afrika: Hier wurde, »im Namen Gottes«, zwangschristianisert, bis kein Stein mehr auf dem anderen blieb. Schlägt nun das Pendel zurück?
Das christliche Abendland am Abgrund. Das Schicksal von einst und heute ähnelt sich: Identitätsverlust, Auflösung der Traditionen und Werte des christlichen Abendlandes.
Kürzlich hielt ein Islamgelehrter in einer jordanischen Fernseh-Talkshow eine flammende Rede auf den Islam, mit welchem Europa jetzt überzogen werde durch den Dschihad, ob man sich das nun hierzulande wünschen möge oder nicht.
»Die islamische Herrschaft wird kommen!«
Wörtlich sagte er: »Wenn die Regierungen dieser Länder (Europas) verhindern wollen, dass sie islamisch werden, dann kämpfen wir gegen diesen Staat.« »Dieser Kampf wird stattfinden, sie haben uns unterdrückt!« »Ohne den Dschihad-Kampf hätte der Islam nicht einmal uns erreichen können. Ohne den Dschihad-Kampf (mit dem Schwert) hätte der Islam viele Länder nicht erreicht. Das gewöhnliche Volk will den Islam! Uns wird befohlen, zu kämpfen, um die Religion Allahs zu verbreiten, das ist das Wesen des Islam«. »Europäische Länder leben in altertümlichen, vormenschlichen Zeiten: Homoehen, Frauen mit Frauen, Männer mit Männern. Die Zukunft gehört dem Islam«. »Die islamische Herrschaft wird kommen. So, wie unser Prophet Mohammed das vorhergesagt hat. Es wird ein Kalifat gemäß dem Propheten Mohammeds geben«…
Die Zeichen der Zeit bestätigen vollumfänglich die Aussagen des Mannes, ob es die blutigen Terroranschläge durch IS-Terroristen sind, die jüngsten Drohreden der türkischen Regierungsmitglieder, die vielen Messer-und Axt-Attacken auf ahnungslose Bürger Deutschlands und Europas: In nahezu allen Fällen heißt es: Im Namen Allahs.
Zwangschristianisierung erfolgte stets »im Namen Gottes«
Karl der Große und der Vatikan in Rom christianisierten vor über 1200 Jahren unter Willkür und Zwang Hunderttausende Menschen. Dies geschah stets »im Namen Gottes«. Man meinte auch damals, den Namen des Schöpfers missbrauchen zu können, um Macht und Einfluss auszuweiten – mit totalitären »Hilfsmitteln«. So blieb es auch später mit sämtlichen imperialistischen Kolonialisierungs-Attacken weltweit.
Wie sagte die deutsche Bundeskanzlerin vor wenigen Tagen so richtig: »Wir haben uns in der Kolonialzeit an Afrika versündigt«. Das stimmt aber so was von. Nur werden immer noch nicht die richtigen Lehren daraus gezogen.
Die Kirchen knicken ein
Wolfgang Bosbach dürfte nicht falsch mit seinen Befürchtungen einer »Entchristianisierung« liegen. Die Kirchen bleiben ja seit Langem schon des Sonntags weitgehend leer, die meisten Menschen leben abgewandt von Geboten und Schöpfungsgesetzen. Viele haben keine Verbindung mehr mit Glauben oder gar Überzeugung über eine höhere Macht, die uns Menschen gerade in Notzeiten zu innerer Stabilität verhelfen könnte.
Indes ist auch der Widerstand der Kirchen selbst heute mehr als überschaubar. Kein Aufschrei, wenn die Weihnachtszeit zur »Winterzeit«, der Martinszug zum »Lichterzug« umfunktioniert wird, um andere Glaubensgruppen nur nicht zu kompromittieren. Die höchsten Würdenträger der evangelischen und katholischen Kirche knicken ein und legen die Kreuze ostentativ ab, weil radikal-islamistische Gruppen dies fordern.
Die Kirchen brauchen Gott – aber Gott braucht die Kirchen nicht
Man muss sich fragen, wie viel Wert dieses Christentum heute überhaupt noch hat. Spannend bleibt die künftige Entwicklung allzumal. Wir wären nicht das erste Volk in der Geschichte der Menschheit, welches sich selbst beim Untergang, bei der Entchristianisierung, tatenlos zusieht.
Seit langem werden brutale Kriege und Unterwerfungen im Namen des Höchsten geführt. Viele Menschen haben sich deswegen von Gott abgewandt, in dem irrigen Glauben, Er selbst habe dieses Unheil angerichtet. Doch das ist definitiv falsch. Darf das alles wirklich ungestraft geschehen? Eins ist sicher: Die Kirchen brauchen Gott – aber Gott braucht die Kirchen nicht.
Es beginnt ein neues Zeitalter, jetzt wird die Sturmernte eingefahren. Wohl dem, der fest steht.
Die komplette Rede Bosbachs findet sich übrigens hier
Bildnachweis: Screenshot
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