JFK: die Geburt der „Verschwörungstheorie“ erneut unter der Lupe
„Es ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine Verschwörungstatsache“ Oliver Stone 2021
Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes im Juni 2021 hatte die neue Dokumentation „JFK Revisited: Through the Looking Glass“ des heute 74-jährigen Regisseurs Oliver Stone Premiere. Damit nahm er die Daten und Fakten rund um die Ermordung des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten John Fitzgerald Kennedy nach seinem Film „JFK“ (1991) zum zweiten Mal unter die Lupe. Noch einmal prangert Stone an, dass in den USA kaum jemand Fragen zu Militär und Geheimdiensten stellt. Sein Film wurde von einer britischen Produktionsfirma finanziert, wie symptomatisch fand sich in Amerika niemand.0
Ich habe den Film natürlich noch nicht gesehen, wurde aber 2020 durch Bob Dylans „Requiem für JFK“animiert, selbst noch etwas tiefer im Morast zu wühlen. Bis wir in den Genuss des zweiten Meisterwerkes von Oliver Stone kommen, vorab die Ungereimtheiten, die mir bei meiner Recherche aufstießen.
Ine Stolz
Um die Gegenwart wirklich verstehen zu können, sollten wir den Blick in die Vergangenheit richten, um auf Grund der aus dieser Perspektive gewonnenen Erkenntnisse unsere Zukunft zu verändern. In einem perfekt funktionierenden Staat scheint es keinerlei Rolle zu spielen, was irgendwann irgendwo einmal tatsächlich passiert ist. Da ist nichts zu hinterfragen. Die Regierung sagt uns, was die Wahrheit ist, denn „in einem autoritären Staat wird es als selbstverständliche Wahrheit angesehen, dass die Kontrolle der Geschichte ein unveräußerliches Regierungsrecht ist.“ 1
Im März 2020 veröffentlichte Bob Dylan einen siebzehnminütigen Titel „Murder Most Foul — Der beschissenste Mord“, der vom Attentat auf John F. Kennedy handelt. „Es war ein schwarzer Tag in Dallas, im November 1963. Der Tag, der für immer mit Schande verbunden sein wird“, so eine Textzeile.2
Am Freitag, den 22. November 1963, mittags um 12.30 Uhr, wurde der 35. Präsident der Vereinigten Staaten John Fitzgerald Kennedy (JFK) im Alter von 46 Jahren in Dallas, Texas auf Höhe der Dealey Plaza erschossen, als seine Limousine in einem Konvoy in westlicher Richtung durch die Elm Street fuhr. Seine Frau Jaqueline Kennedy saß neben ihm. Um diesen geschichtsträchtigen Moment noch einmal hautnah vor Augen zu haben, kann man sich das allerdings wahrscheinlich „überarbeitete“ Filmdokument von Abraham Zapruder ansehen, welches die Sekunden das Anschlages auf Zelluloid bannte. Dieser Film kam tatsächlich erst 1975 an die Öffentlichkeit. Der damalige Verleger des Time Life Magazine — ein guter Freund des Geheimdienstchefs Allan Dulles — hatte ihn Zapruder abgekauft und vorerst im Archiv verschwinden lassen.3
Obwohl es in der Geschichte keinen anderen Mord gibt, der über viele Jahrzehnte hinweg immer wieder aufgerollt wurde, und für den es mehr Augenzeugen gab, als je zuvor, wurde das Attentat auf JFK nie wirklich aufgeklärt. Diverse Untersuchungsausschüsse wurden gebildet, unzählige Artikel und Bücher geschrieben und Filme wie „JFK“ im Jahr 1991 von Oliver Stone gedreht.4
Als Kennedy an besagtem Freitagmittag auf offener Straße hingerichtet wurde, hätte man doch vermuten können, dass alles darangesetzt wird, die Täter zu fassen und vor Gericht zu stellen. Es gab mehr als ausreichend Augenzeugenberichte — unter ihnen 23 Polizisten, die kurz vor dem Attentat mehrere Fahrzeuge hinter dem mysteriösen Grashügel gesehen hatten, Gewehrfeuer hörten und dort Männer sahen, die sich nach den Schüssen hastig entfernten.5, 6
Obwohl heute wahrscheinlich wohl kaum noch einer glaubt, Lee Harvey Oswald hätte JFK in Eigenregie ermordet, stehen Politik- wie Medienwelt bis heute fest zu diesem Narrativ. „Ich bin hier der Sündenbock“, sagte Oswald auf der Pressekonferenz nach seiner Verhaftung.7
Woher kam damals die vom Polizeifunk durchgegebene Personenbeschreibung Oswalds? Wieso wurde sein Verhör nicht protokolliert? Warum bekam Oswald keinen Rechtsbeistand? Woher kannte der überhaupt die geänderte Route der Wagenkolonne durch Dallas? Aus welchem Grund fuhr die Präsidentenlimousine ohne kugelsichere Abdeckung und wo waren die Personenschützer auf dem hinteren Trittbrett abgeblieben? Warum beschleunigte der Fahrer des Wagens nicht sofort nach dem ersten Schuss? Wieso wurde das Auto nach dem Attentat umgehend gereinigt? Trotz all dieser offenen Fragen gab eine erstaunlich schnelle Einigung auf den verwirrten Alleintäter Oswald.8
Viele Staaten scheinen sich durch ein äußerst fürsorgliches Merkmal ihren Bürgern gegenüber auszuzeichnen, indem sie gewisse Dinge verschleiern, die ihr Volk beunruhigen oder gar verunsichern könnten. Um die Macht im Land aufrechtzuerhalten, müssen Respektspersonen die Menschen dazu bringen, zu glauben, dass sie in der besten Version der Welt leben. Also sehen die Kontrollmechanismen des Staates in bestimmten Situationen die Notwendigkeit, das Realgeschehen abzuändern. Wahrheit ist dann nicht mehr das, was tatsächlich passiert ist, sondern das, wozu es gemacht wird. Das Narrativ fürs Volk.9, 10
Am 22. November 2017 hätten die bis dahin noch immer unveröffentlichten Akten der Öffentlichkeit preisgegeben werden sollen — 2800 Dokumente wurden es auch. Die große Masse wurde vom amtierenden Präsidenten Donald Trump, entgegen seiner Ankündigung, alle Akten offenzulegen, wegen Gefährdung der Staatsicherheit dann doch zurückgehalten. Laut amerikanischer Medien hätte der Geheimdienst bis zur letzten Minute Druck auf ihn ausgeübt. Trump twitterte, alle noch zurückgehaltenen Akten zum Kennedy Mord am 26. April 2018 zu veröffentlichen. Auch diese Ankündigung zog er aufgrund der Nationalen Sicherheit zurück. Eine Überprüfung der Freigabe wurde auf den 26. Oktober 2021 verschoben.11, 12
„Wenn die nationale Sicherheit als Entschuldigung für die Verschleierung wesentlicher Tatsachen in Zusammenhang mit einer Katastrophe herangezogen wird, bezieht sie sich normalerweise auf die Sicherheit der Männer, die die Katastrophe zugelassen haben. Tatsächlich ist die größere Bedrohung für die nationale Sicherheit die zynische Verschleierung solcher Tatsachen vor dem Volk.“ 13
Solange die letzten Akten nicht veröffentlicht sind, ist der Mordfall Kennedy auch nicht abgeschlossen. 25 Prozent der amerikanischen Bevölkerung glauben an einen Einzeltäter, das, was von den Mainstream Medien berichtet wird, 66 Prozent glauben an eine Verschwörung. Die Einzeltäter Version setzte sich als offizielle Wahrheit durch, die andere Version ist eine Legende.14
Gründe für die verschiedenen Verschwörungstheorien
Lee Harvey Oswald
Der Mann, der extrem schnell von der Polizei gefasst wurde, galt nach kurzer Zeit als verwirrter Täter — ein kommunistischer Überläufer, der drei Jahre in Russland gelebt hatte. Genauso schnell wurde er nur 48 Stunden später durch den Nachtclubbesitzer Jack Ruby im Polizeipräsidium von Dallas vor laufenden Kameras selbst erschossen.15
Weitere Ermittlungen schienen überflüssig, denn man hatte ja drei Patronen im Lagerraum gefunden, von wo aus Oswald die tödlichen Schüsse abgegeben haben soll. Tatsache war jedoch, dass die angebliche Tatwaffe, die bereits um 13:05 Uhr im Lager sichergestellt wurde, im Gegensatz zu Oswalds tatsächlicher Waffe gar kein Zielfernrohr hatte. Mit seinem alten Gewehr hätte er ein Wunder vollbringen müssen, um, wie behauptet, mit einer einzigen Kugel, der sogenannten „Magic Bullet“, sieben Wunden und Knochensplitterungen in zwei Personen hervorzurufen. Ein Nitrat-Test ergab sogar, dass Oswald überhaupt keinen Schuss abgefeuert hatte. Beweismittel, wie das zwölfstündige Interview mit Oswald sowie andere Akten zu seiner Person, die sich in der Obhut der Regierung befanden, fielen bedauerlicherweise einem Brand zum Opfer.16
Laut des Berkeley-Professors Peter Dale Scott wurden gezielt falsche Fährten gelegt und ein internationales Komplott mit Oswald als KGB-Agent und eine dadurch verursachte atomare Bedrohung heraufbeschworen. Propaganda vom Feinsten. Tatsächlich war Lee Oswald selbst ein Angestellter des amerikanischen Geheimdienstes, der Central Intelligence Agency (CIA) und das Stigma eines kommunistischen Überläufers hatte er durch seine Tätigkeit für die Regierung erworben.17
1955 trat Oswald einer paramilitärischen Einheit in New Orleans bei. Leiter dieser Truppe war der Pilot David Ferrie. Er war 1967 der Hauptzeuge des Staatsanwaltes Garrison — einer von vielen, die kurz vor ihrer Aussage auf mysteriöse Weise den Tod fanden. Bereits Wochen vor dem Anschlag begann die CIA ein propagandistisches Netz aus Täuschungen rund um Oswald zu spinnen. Garrison — die 1991 von Kevin Costner verkörperte Hauptfigur in Oliver Stones Film „JFK“ — hatte zwar damals mit seiner Einschätzung richtig gelegen, die Mörder in den Kreisen rechtsgerichteter, von der CIA unterstützter Anti-Castro-Milizen zu suchen. Beweisen konnte er es ihnen nicht.18
Eine Woche nach dem Attentat setzte der 36. Präsident Lyndon B. Johnson, der noch am 22. November an Board der Air Force One inauguriert wurde, die „Warren Commission“ — den ersten Untersuchungsausschuss — ein. Nach zehn Monaten veröffentlichte diese einen Bericht von fast 900 Seiten mit dem erneuten Ergebnis, der Kommunist Lee Harvey Oswald habe als Einzeltäter gehandelt. Zu keinem Zeitpunkt habe es eine Verschwörung gegeben.19, 20
Gegen die Meinung des Chefs des Federal Bureau of Investigation (FBI) John Edgar Hoover, ließ JFK damals viele Mitglieder des Ku-Klux-Klans verfolgen. Er setzte der Rassentrennung an Schulen in den Südstaaten ein Ende. Konträr zu eigennützigen wirtschaftlichen Interessen von Wall Street Bankern und Ölmagnaten, sprach JFK sich klar für eine Sozialpolitik aus. Gegen die von CIA und Militär geplante Invasion in Kuba, wählte er den Verhandlungsweg mit Fidel Castro. JFK wurde ein unkalkulierbares Risiko für die Machteliten aus Bankern und Industriemagnaten, das Militär und die unangefochtene Machtposition der Geheimdienste.21
Der Chirurg Dr. Robert McClelland
Kennedy traf genau 13 Minuten nach dem Attentat im Parkland Hospital in Dallas ein. Der Chirurg, Dr. James Carrico war der erste behandelnde Arzt. Innerhalb kürzester Zeit waren über zwanzig Ärzte im Behandlungszimmer versammelt. Auf Grund der Schädelverletzung war schnell klar, dass der Präsident nicht überleben würde. Um 13.00 Uhr wurde sein Tod festgestellt.22
Auch der 2019 verstorbene Chirurg Dr. Robert McClelland vom Parkland Hospital hatte Kennedy untersucht. Aufgrund seiner Befunde war er davon überzeugt, dass die tödliche Kugel von vorne durch die Schläfe eintrat und beim Austritt erhebliche Schädelteile wegriss. Das stützte die These, der tödliche Schuss sei vom Grashügel seitlich der Dealey Plaza gekommen und nicht, wie offiziell behauptet, von Oswald aus dem Lagerraum des „Texas School Book Depository (TSBD)“ im sechsten Stock eines Gebäudes, welches beim Attentat im Rücken der Limousine lag.23
Als die Ärzte in Dallas, wie normalerweise so üblich, die Autopsie an der Leiche durchführen wollten, wurde ihnen der tote Körper des Präsidenten von Geheimdienstmitarbeitern schnell entrissen, in einen Sarg geschafft und zum Flughafen abtransportiert. Auf dem Flug nach Washington D.C. wurde der Leichnam in einen anderen Sarg gebettet, den alten warf man aus dem Flugzeug ins Meer, so heißt es. Die Tonbandaufnahmen aus der Airforce One vom Flug von Dallas nach Washington sind bis heute unter Verschluss.24, 25
Der Leichnam traf um 19.35 Uhr im Naval Hospital außerhalb Washingtons ein. Für die Autopsie war Chefpathologe Dr. James J. Humes verantwortlich — kein Gerichtsmediziner. Zugegen waren auch mehrere ranghohe Militärs. Diese Autopsie wird in der Fachliteratur als unvollständig bezeichnet. Der Schädel sei nicht genügend untersucht worden, was aber zur Bestimmung der Ballistik der tödlichen Kugel wichtig gewesen wäre, um die Schussrichtung zu klären. Später verbrannte der Pathologe die Autopsie Berichte in seinem Kamin, wirklich alles wie in einem Gangsterfilm.26, 27
Die Fotos und Röntgenaufnahmen die Dr. McClelland in Dallas veranlasst hatte — sie wiesen die Wunde an der Schläfe klar als Todesursache aus — verschwanden auch irgendwie und wurden durch neue Bilder mit einem kleinen Einschussloch am Hinterkopf ersetzt.28, 29
„House Select Committee on Assassinations (HSCA) “
1975 wurde der „Zapruder Film“ erstmals im amerikanischen Fernsehen gezeigt. Aufgrund dessen wurde 1976 erneut eine Kommission „House Select Committee on Assassinations“ (HSCA) unter dem Vorsitz des CIA Mitarbeiters George Joannides gebildet. Diese befasste sich jetzt sowohl mit den beiden Kennedy Morden, als auch dem Mord an Dr. Martin Luther King Jr.. Nach JFK waren am 4. April 1968 Dr. King Jr. in Memphis, Tennessee und gerade mal zwei Monate später, am 6. Juni 1968 der Bruder Johns, Robert Fitzgerald Kennedy. in Los Angeles erschossen worden. Alle drei übrigens durch verwirrte Einzeltäter.30, 31, 32
Laut Ian Fleming, dem Schöpfer des berühmten Geheimagenten 007 James Bond gilt die Regel: „Einmal kann passieren, zweimal ist Zufall, dreimal ist Feindeinwirkung.“33
Es gab auch dieses Mal kaum neue Erkenntnisse, unter anderem weil wieder Zeugen durch Unfälle, Überfälle oder Selbstmorde verstarben, bevor sie ihre Aussage hätten machen können.34
„Mit sehr wenigen Ausnahmen haben die Medien einfach die Gelegenheit zur Wiederholung jahrzehntelanger Lügen und Fabrikationen über den „Alleintäter“ Lee Harvey Oswald genutzt. In dieser Lawine von Desinformation war jeder Hinweis auf die Arbeit des Church Committee oder des House Select Committee on Assassinations verloren, obwohl sogar das HSCA zu dem Schluss kam, dass Kennedy als Ergebnis einer Verschwörung starb. Dazu kommt die Arbeit von Hunderten hochrespektierten Journalisten und Wissenschaftlern, die gähnende Löcher in die offizielle Version bohrten“.35
William King Harvey
Ebenfalls unter Verschluss sind die Akten über den als schießwütig beschriebenen CIA Mitarbeiter William King Harvey. Er war ein Hauptverdächtiger im Mordfall JFK. CIA Chef Allan Welsh Dulles hatte ihn zum Leiter der Mordkomplotte gegen Fidel Castro ernannt. Harvey hatte uneingeschränkten Zugriff auf Waffen und Profikiller. Er war bei seinen Morden im Auftrag des Geheimdienstes immer sehr gewissenhaft. Außerdem war er dafür bekannt, gekonnt falsche Spuren zu legen. Meistens wurden Kommunisten seiner Taten bezichtigt. JFK betrachtete er persönlich als Schwächling und Feigling, der die Anti-Castro-Rebellen in der Schweinebucht betrogen hatte. Nach verbalen Angriffen gegen den Präsidenten war Harvey nach Rom strafversetzt worden. 1963 kam er in die Südstaaten zurück.36, 37
Der CIA Chef Allan Welsh Dulles
Kaum ein anderer Mensch hat durch seine Handschrift als Geheimdienstchef der Vereinigten Staaten die Geschichte des 20. Jahrhunderts so stark beeinflusst wie Dulles. Er war ein wahrer Meister der Manipulation und wurde als Vollstrecker der Machtelite bezeichnet. Den Internationalen Flughafen von Washington D.C. ziert sein Name. Dulles unterhielt Netzwerke zu den Nazigrößen in Deutschland und beeinflusste den Verlauf des Zweiten Weltkrieges mit verdeckten Geheimdienst Aktionen nachhaltig mit. Nach dieser Periode übernahm er die Regie im Kalten Krieg und verhalf Westdeutschland zu seinem eigenen Geheimdienst. Auch die Massenüberwachung der Bevölkerung hat bei ihm seinen Ursprung.38
„Die von ihm und seinem Bruder John Foster Dulles geleitete Wallstreet-Kanzlei hatte seit vielen Jahren Geschäfte mit Mitgliedern von NS-Staatsfirmen gemacht, und Allen hielt diese Kanäle während des Krieges weiterhin offen.“ „1956 bot BND-Chef Gehlen seinem Förderer Allen Dulles für den Fall eines Wahlsieges der Sozialdemokraten in Westdeutschland einen Staatsstreich von rechts an, wie er um diese Zeit in Griechenland, in etlichen Ländern in Afrika, Mittel- und Südamerika, sowie in Indonesien geschah“.39
Nach der desaströsen Invasion in der Schweinebucht auf Kuba entließ Kennedy Dulles als CIA Chef. Am 09. November 1963 beendete Kennedy die oberirdischen Atombombentests. Am 12. November informierte er die NASA vertraulich über Pläne, ab jetzt gemeinsam mit den Sowjets den Weltraum zu erkunden. Am 13.November 1963 verlangte JFK die technische Kontrolle über die Atombombe und leitete das Ende des kalten Krieges ein und damit sein eigenes Todesurteil.40
Interessant ist auch die Tatsache, dass Dulles sowohl in der Warren Kommission von 1963, als auch in der Rockefeller Kommission von 1975 prominent vertreten war.41
Dulles hatte ausgesprochen gute Kontakte zu einflussreichen Zeitungsverlegern, Direktoren von Radiosendern und prominenten Journalisten. Daraus resultierte ein freundlicher Umgang der Medien mit der CIA. Nach Veröffentlichung des Warren-Reports, der Dulles Handschrift trug, kamen an der offiziellen Version des Attentates Zweifel auf, die die CIA mehr und mehr in den Fokus rückten. Sofort hieß es in den Mainstream-Medien, die Kritiker seien politisch motiviert und hegten finanzielle Interessen. Außerdem hätten sie unsauber recherchiert. Gerne wurden sie persönlich diskreditiert.42, 43, 44
Die Wortschöpfung „Verschwörungstheorie“
Auf Grund der nicht enden wollenden Mutmaßungen, kreierte die CIA am 1. April 1967 den Begriff „Conspiracy Theory“ zu Deutsch „Verschwörungstheorie“ 45
Das CIA-Dokument 1035-960 bezüglich der Kritik am Warren Report endete mit den Worten, es zu vernichten, wenn es nicht mehr von Nöten sei. Das passierte nicht. Es heißt darin, dass seit dem Kennedy Attentat über die Verantwortung spekuliert würde. Es hätte eine Welle von Artikeln gegeben, die die Ergebnisse der Warren Kommission kritisierten. 46 Prozent der Öffentlichkeit glaubten nicht mehr an einen Einzeltäter, was der Regierung und ihrer Organisationen Sorge bereiten würde. „Alle Mitglieder der Warren-Kommission seien aufgrund ihrer Integrität, Erfahrung und Bekanntheit ausgewählt.“ 46
Mit Hilfe dieses Dokumentes sollten alle Verschwörungstheoretiker diskreditiert werden. Außerdem sollte klargestellt werden, dass die Warren Kommission lückenlos und präzise gearbeitet hatte und jegliche Anschuldigungen durch Kritiker ohne jegliche Grundlage seien. Teile dieser Verschwörungstheorien seien absichtlich von kommunistischen Propagandisten erzeugt worden, wobei es sich um unverantwortliche Spekulationen handele. Das Dokument schlägt weiter vor, sich der Propaganda zu bedienen, um Kritiker zu widerlegen, wie genau wird im Artikel aufgeschlüsselt. Die Kritiker würden dazu neigen, bestimmte Elemente über zu bewerten und andere zu ignorieren. Auch die Erinnerungen von Augenzeugen seien laut Dokument unzuverlässig und widersprüchlich und deshalb als Beweismittel zu verwerfen.47
George Orwell „1984“
Greifen wir auf den Zukunftsklassiker „1984“ von George Orwell zurück, der 1949 in London erschien. Das Buch erzählt von einem grauen Land unter Verwaltung und Alleinherrschaft von Big Brother, in dem Rechte und Freiheiten des Einzelnen de Facto aufgelöst waren. Um das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, war das Ministerium für Wahrheit darum bemüht, das Narrativ so zu formulieren, dass es den Vorstellungen der Regierung entspricht, alles aus Gründen der nationalen Sicherheit.48
„Wenn Big Brother beispielsweise einen Fehler machte, der durch Statistiken aufgedeckt wurde, wurden die offensiven Statistiken vernichtet und zufriedenstellende Statistiken veröffentlicht. Wenn Bücher oder Zeitungen Tatsachen beschrieben, die für die Regierung peinlich waren, wurden sie umgeschrieben, um der offiziellen Legende zu entsprechen.“48
Hinter der Fassade einer vermeintlich ernsthaften Untersuchung der Geschehnisse am 22. November 1963, scheint sich eher ein Gedankenkontrollprojekt à la 1984 zu verbergen. Die Mainstreammedien haben aufgrund ihrer Rolle im Establishment, gezielt dazu beizutragen, die Öffentlichkeit weiter in Unwissenheit zu halten. Sie ignorierten einfach die weit verbreiteten Beweise, dass etwas nicht stimmt. Jeder, der sich anmaßt, die offizielle Wahrheit in Frage zu stellen, wird als Bösewicht oder Narr vorgeführt. Der Name dieses Spiels ist nicht Wahrheit, sondern Macht.48
Der „Berliner“ aus Massachusetts hatte weltweit in Windeseile die Herzen der Menschen erobert und keine noch so üble Story über seine mannigfaltigen Eskapaden konnte daran etwas ändern. Der Mythos Kennedy steht bis heute für ein demokratisches freies Amerika. Damals wurde ein Präsident getötet und ein Märtyrer geschaffen.49
Er wollte Frieden, keinen Krieg. Er wollte Liebe, keinen Hass. Er wollte Kooperation und keine Konfrontation, genauso wie Abraham Lincoln, Martin Luther King, Gandhi oder auch John Lennon. Sie alle teilen das gleiche Schicksal.
Für Amerika war der 22. November 1963 der Tag, an dem der von Kennedy beschlossene Rückzug aus Vietnam und das Ende des Kalten Kriegs umgehend rückgängig gemacht wurden. Mit den Morden an Martin Luther King und Robert Kennedy wurde 1968 die Wende zu einer friedlicheren und kooperativen Politik der Vereinigten Staaten endgültig vereitelt.50
„Das Wahrheitsministerium hat verkündet, dass die Ermordung von John Kennedy eingehend untersucht wurde, dass keine Beweise für eine Verschwörung gefunden wurden und dass die Angelegenheit als abgeschlossen betrachtet werden sollte. Die größten Lügen werden im Namen der Wahrheit erzählt. Die größten Verbrechen werden im Namen der Gerechtigkeit begangen.“52
Literatur:
2. https://www.rollingstone.de/bob-dylan-most-foul-billboard-charts-1933059/
3. https://www.youtube.com/watch?v=C7rLYh52fPE
4.https://www.dw.com/de/der-kennedy-mord-im-kino-verschw%C3%B6rungsfilme-sind-popul%C3%A4r/a-53453887
5.https://jfkfacts.org/21-jfk-cops-who-heard-a-grassy-knoll-shot/#more-6381
6.http://www.jfklancer.com/garrclosing.html
7.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3506601.html
8.https://www.heise.de/tp/features/Der-General-der-Praesident-und-die-Bombe-3362540.html?seite=all
9.https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false
10.https://www.rubikon.news/artikel/ausbruch-aus-dem-denkgefangnis
11.https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/trump-verschiebt-veroeffentlichung-letzter-kennedy-akten20180430/
12.https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/kennedy-dokumente-bleiben-zum-teil-unter-verschluss-15265637.html
13.https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false
14.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3506601.html
15.https://www.youtube.com/watch?v=r6PcVCqg3tg
16.https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false
17.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3431903.html
18.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3506601.html
19.https://en.wikipedia.org/wiki/First_inauguration_of_Lyndon_B._Johnson
20.https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fcdn.unitycms.io%2Fimage%2Focroped%2F1600%2C1600%2C1000%2C1000%2C0%2C0%2FUeIAZs-o3PQ%2F6tG9M8nB4seBB7bmAPC-YE.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.derbund.ch%2Fausland%2Famerika%2FDie-Frage-aller-Fragen%2Fstory%2F10930149&tbnid=Jpj0ZwJ3kn9D9M&vet=12ahUKEwi82oerrsLpAhWJw4UKHTfLDLgQMygFegUIARDbAQ..i&docid=AuMHbFiGiPvU8M&w=1600&h=1286&itg=1&q=1963%20vom%20Barbesitzer%20Jack%20Ruby%20im%20Polizeipr%C3%A4sidium%20von%20Dallas&client=firefox-b-d&ved=2ahUKEwi82oerrsLpAhWJw4UKHTfLDLgQMygFegUIARDbAQ
21.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3506601.html
22.https://www.aerzteblatt.de/archiv/149862/Die-Ermordung-John-F-Kennedys-Ein-Schuss-der-die-Welt-erschuetterte
23.https://www.heise.de/tp/news/Das-Schweigen-der-Akten-4594342.html
24.https://www.heise.de/tp/news/Das-Schweigen-der-Akten-4594342.html
25.https://www.aerzteblatt.de/archiv/149862/Die-Ermordung-John-F-Kennedys-Ein-Schuss-der-die-Welt-erschuetterte
26.https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false
27.https://www.aerzteblatt.de/archiv/149862/Die-Ermordung-John-F-Kennedys-Ein-Schuss-der-die-Welt-erschuetterte
28.https://www.heise.de/tp/news/Das-Schweigen-der-Akten-4594342.html
https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false
29.https://www.heise.de/tp/news/Das-Schweigen-der-Akten-4594342.html
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34.https://www.westendverlag.de/buch/das-schachbrett-des-teufels-2/?utm_source=Telepolis&utm_medium=Artikel&utm_campaign=Talbot
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42.http://www.jfklancer.com/CIA.html
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48.https://www.heise.de/tp/features/Ein-dummer-kleiner-Kommunist-3506601.html
49.https://kenfm.de/tagesdosis-27-11-2018-55-jahre-nach-dem-mord-an-jfk-no-come-along-with-russia-podcast/
50.https://books.google.de/books?id=8cUtAgAAQBAJ&pg=PT12&lpg=PT12&dq=JIM+GARRISON,+New+Orleans,+Louisiana,+September+1,+1967&source=bl&ots=Ma-gSsw-hj&sig=ACfU3U1llBCHldB9kIroB2adtmY3nQHFkg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBwrOChMDpAhUIyqQKHTAuDAgQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=JIM%20GARRISON%2C%20New%20Orleans%2C%20Louisiana%2C%20September%201%2C%201967&f=false