FAZ schiebt Pressekodex beiseite und spricht Klartext
Eva Herman
Es ist nur wenige Tage her, dass ich in meinem Artikel Weitere Kastration der deutschen Medien? die Berichterstattung der FAZ heranzog, um an diesem auffälligen Beispiel aufzuzeigen, wie sich die Mainstream-Medien an den neuen Kodex des Presserats halten: Nach diesem sollte in der künftigen Medienberichterstattung möglichst grundsätzlich auf die Nennung der Täterherkunft (Nationalität, Religion etc.) verzichtet werden, egal, ob Ausländer oder Deutsche. Heute die überraschende Wende:
Die FAZ, die wochenlang über Schlägertrupps im hessischen Hanau und Gelnhausen berichtet hatte und, nach der Änderung des Pressekodex am 22. März 2017 plötzlich versucht hatte, tatsächlich auf die Nennung der Täterherkunft zu verzichten (es ging vornehmlich um Auseinandersetzungen zwischen Türken und »Flüchtlingen« aus Afghanistan), hat mit ihrer heutigen Veröffentlichung die politische Korrektheit offenbar über Bord geworfen und spricht jetzt Klartext. Was dazu geführt haben mag, können wir nicht sagen, im besten Fall waren es zahlreiche Beschwerden der Leser, auf die man sich gezwungen sah, zu reagieren. Doch das ist reine Spekulation.
So heißt es gleich recht deutlich in der Einleitung des heutigen Artikels: »Die Streithähne: auf der einen Seite vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan. Auf der anderen ortsansässige Jugendliche, viele mit Migrationshintergrund, vor allem aus der Türkei. Aber auch Kroaten, Deutsche, andere. Alter der Beteiligten: 17 bis 21 Jahre«.
Es lohnt sich, den Artikel in Gänze zu lesen, um zumindest so etwas wie einen objektiveren Eindruck denn zuvor davon zu erhalten, was in unseren Städten, nach Beginn der bedingungslosen Einwanderungsaktion 2015, jetzt so alles los ist, und was doch gerne von Politik, Polizei und Medien politisch korrekt unter den Teppich gekehrt wird. Wenngleich die Überschrift auch schon wieder so eine Sache ist. Da heißt es: »Die Schläger vom Freiheitsplatz – Immer wieder prügeln sich Jugendliche auf dem Hanauer Freiheitsplatz, zuletzt wurde bei einer Massenschlägerei ein Unbeteiligter schwer verletzt. Was ist da los? Eine Reportage über Alkohol und Gewalt«.
Ob es sich wirklich alleine um die Themen »Alkohol und Gewalt« handelt, wie die FAZ es uns glauben machen will, und die eigentlichen Gründe wirklich viel harmloser sind, als man es beim Durchlesen empfindet, soll hier nicht kommentiert werden. Laut Polizeiangaben hätten »die Auseinandersetzungen aber nichts mit ethnischen Konflikten zu tun, nichts mit politischen Einstellungen, auch nichts mit einschlägigen kriminellen Gruppierungen. Eher Langeweile, ein Freizeitvergnügen sozusagen«. Ach, ja…?
Sei es drum: Wir können dankbar sein, dass es einer Mainstream-Zeitung wie der FAZ gelungen ist, über den politisch korrekten Schatten gesprungen zu sein und den Lesern Ross und Reiter zu nennen für die ungewöhnlichen Veränderungen unserer Städtebilder. Es wäre zu schön, wenn dies kein Einzelfall bliebe, damit wir wissen, warum unser Land derzeit vor die Hunde geht. Vielen Dank dafür.
Nachtrag: Übrigens hat auch welt-online heute ganz offen reagiert, da in Hanau die Hütte zu brennen scheint. Hier weist man vor allem auf die Willkür hin, mit welcher Einheimische plötzlich ohne Grund überfallen und schwer verletzt werden können, wie aus heiterem Himmel sozusagen. »Hier kann es jeden treffen«, so die Schlagzeile. Im Text, der sich ebenso lohnt, gelesen zu werden, heißt es dann:
»Woher rühren die Schlägereien? Migrations- und Zuwanderungsbewegungen spielen eine Rolle. Dadurch tritt eine Verschärfung auf. Da sind zum Beispiel auch junge Flüchtlinge ohne Perspektive involviert, die auf anderen Gruppen treffen, die unterschiedlich sozialisiert sind«, sagt Weiß-Thiel.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Welche Konsequenzen aus diesen Informationen, die von unseren politisch korrekten Medien nun klar ausgesprochen werden, jeder für sich ziehen will, obliegt der Einzelentscheidung. Tatsache ist, dass sich die verheerenden Entwicklungen, ausgelöst durch Angela Merkels Welcome-refugees-Politik, nicht mehr länger verschweigen lassen, Pressekodex oder neue Überwachungsministerien hin oder her, nur noch schwerlich verschweigen lassen. Daran werden auch die vielfältigen politischen und behördlichen Vorsichtsmaßnahmen im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 nichts mehr ändern.
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