Militärputsch im Weißen Haus? Ist Trump geistesgestört?
Eva Herman
Was ist mit Donald Trump los? Ist er noch jener Mann, der er im Januar 2017, zu Beginn seiner ersten Amtszeit als US-Präsident, gewesen war? Warum hat er inzwischen so viele Wahlversprechen gebrochen? Ist Trump von allen guten Geistern verlassen? Ist er vielleicht sogar geistesgestört, wie renommierte Experten der einflussreichen Yale-University es jetzt gerade bekanntgaben? Brisant wird es am kommenden Freitag, wenn der Nothaushalt zu scheitern droht: Trump riskiert Amerikas Shutdown.
Warum bricht Donald Trump fast täglich neue Kriege vom Zaun? Wurde er gehirngewaschen? Noch im Wahlkampf beschimpfte er seine demokratische Widersacherin Clinton als Kriegstreiberin. Ex-Präsident George W. Bush beschimpfte er als »Bürgermeister von Bagdad« und den Irakkrieg als »großen Fehler«. Und jetzt? Jetzt bricht er alle Versprechungen, schlägt seine Wähler vor den Kopf. Donald Trump führt jetzt selber Krieg. Aber trifft wirklich er persönlich die Entscheidungen dazu? Ausländische Zeitungen berichten schon von einem Kalten Putsch im Weißen Haus.
Warum will Trump unbedingt Krieg?
Einige Fragen: Warum hat Trump sich überraschend mit einem Luftschlag in den Syrienkrieg eingemischt? Warum ließ Trump »die Mutter aller Bomben« über Afghanistan abwerfen? Warum will Trump unbedingt Krieg mit Nordkorea? Wieso belastet er deswegen jetzt sogar das Verhältnis zu China? Wieso beschloss Trump den teuren Bau einer Mauer zu Mexiko (ca. 20 Mrd Euro), obwohl die Regierung kurz vor der Pleite steht und verbeißt sich jetzt noch in das Vorhaben? Warum legte Trump unerwartet einen »Muslim-Ban« auf verschiedene Einwanderergruppen? Wieso befiehlt Trump aggressive Angriffe auf Somalia und erklärt Teile des Landes zur Kampfzone? Warum brach Trump mit seinem Nachbarn Kanada plötzlich einen Handelskrieg vom Zaun? Und wieso droht der US-Präsident Teheran: »Sollte der Iran Nuklearwaffen entwickeln, wären die USA bereit und fähig, die dazu nötigen Anlagen anzugreifen und zu zerstören.«
Warum, warum… Fragen über Fragen, eine Ungereimtheit nach der anderen. Ist es nur kriegswütiges Säbelrasseln, um zu zeigen, wer da kommt? Ein durchgeknallter Narzist? Oder ist es wachsende Hilf-und Machtlosigkeit, weil die Strukturen von anderen Stellen gelenkt werden?
War Bombenabwurf über Afghanistan Trumps Entscheidung?
Thema Abwurf einer nichtatomaren Bombe über Afghanistan: Manche englischsprachige Medien hatten gemunkelt, Trump habe in Wirklichkeit erst nach dem Bombenabwurf etwas davon erfahren, er sei also selbst von dem Angriff überrascht worden. War er am Ende gar nicht eingeweiht in diese Pentagon-Entscheidung? Und warum hat der US-Präsident jetzt so viel Stress mit seinen Generälen?
»Trump hat Kontrolle über Pentagon verloren«
Am 17. April schrieb das englischsprachige Portal The Saker: »Trump hat die Kontrolle über das Pentagon verloren«. Dessen Militärführer »klingen immer häufiger so, als arbeiteten sie für einen anderen Präsidenten«, heißt es. So trete der US-Präsident nach internen Treffen mit den Generälen des Pentagon an die Mikrofone oder äußere sich auch per Twitter völlig gegensätzlich zu den abgesprochenen Inhalten. Trump »ignoriert« die Militärs.
Merkwürdig, oder? Immerhin waren es Dutzende (exakt 88) US-Generäle im Ruhestand gewesen, die sich letztes Jahr noch für Donald Trump als neuem US-Präsidenten stark gemacht hatten. In einem offenen Brief begründeten sie die Unterstützung unter anderem damit, dass das amerikanische Volk bei der nationalen Sicherheit eine »lange überfällige Kurskorrektur« vornehmen müsse. Kritisiert wurden Budgetkürzungen, denen die Streitkräfte in den vergangenen acht Jahren unterzogen worden seien, heißt es in einem Bericht. »Die Uniformierten seien deshalb weniger gut in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen«.
CIA-Experte: Befehlsverweigerung des Militärs, falls Trump Präsident wird
Doch dies war nur die eine Seite der Medaille. Weiter hieß es: »Zuletzt waren aus den US-Streitkräften vor allem kritische Töne gegenüber einem möglichen Oberbefehlshaber Trump zu hören gewesen. Zahlreiche Offiziere hatten sich gegen ihn ausgesprochen. Der ehemalige CIA-Direktor Michael Hayden hatte sogar die Möglichkeit von Befehlsverweigerung ins Spiel gebracht, sollte Trump gewählt werden.«
Befehlsverweigerung? Interessant ist die Frage: Wie würde die Öffentlichkeit heute eigentlich davon erfahren, wenn es vonseiten der Militärs zu einer Befehlsverweigerung gegenüber dem US-Präsidenten käme? Unstimmigkeiten, Ungereimtheiten, Merkwürdigkeiten. Das dürften die ersten Signale sein.
Weiß Trump überhaupt noch, was in seinem Laden los ist? Zum Thema Nordkorea schrieb BILD am 24.04.2017:
»Zuletzt hatte die US-Regierung für Verwirrung um die Entsendung des Flugzeugträgers gesorgt, der im Konflikt mit Nordkorea die Führung in Pjöngjang einschüchtern sollte. Der Verband würde »innerhalb der nächsten 24 Stunden« Kurs auf die koreanische Halbinsel nehmen, hatte das Pentagon vor rund zwei Wochen erklärt. Doch am Dienstag war er dann noch tausende Kilometer weit von seinem Ziel entfernt.«
Verheerende Bilanz nach 100 Tagen Amtszeit
Fast 100 Tage nach Amtsantritt sieht die Bilanz des US-Präsidenten verheerend aus. Manche Auslands-Medien spekulieren bereits über eine geheime Machtübernahme vonseiten des Pentagon.
Befehlsverweigerung? Wer weiß es schon, wer soll durchblicken? Besonderer Ärger steht jetzt unmittelbar ins Weiße Haus: So muss der amerikanische Kongress bis kommenden Freitag ein Ausgabengesetz verabschieden, weil der US-Regierung anderenfalls das Geld ausgeht. Und hier spielt Trumps Mauerbau zu Mexiko eine entscheidende Rolle: So wollen die Republikaner, dass das Gesetz auch knapp zwei Milliarden Dollar für eine Anzahlung der geplanten Mauer einschließt, die Demokraten sind jedoch strikt dagegen.
Worstcase: Sollte kein Kompromiss gefunden werden bis kommenden Freitag, so könnte es zu einem »Shutdown« kommen: Das bedeutet, dass die Regierungsbehörden größtenteils ihre Arbeit einstellen müssten, Museen, öffentliche Einrichtungen, Nationalparks, aber auch Ministerien blieben demnach geschlossen. Eine Katastrophe.
Experten aus Yale: »Donald Trump ist paranoid und wahnhaft«
Und dann ist da noch die aktuelle Meldung aus der Yale-University: US-Präsident Donald Trump habe eine »gefährliche Geisteskrankheit« und sei nicht geeignet, die USA zu führen«. Dies gab eine Gruppe von Psychologen während einer Konferenz an der Yale University bekannt. Trump sei »paranoid und wahnhaft« und es liege im Sinne der »ethischen Verantwortung«, die amerikanische Öffentlichkeit über die damit verbundenen »Gefahren« aufzuklären. In einer weiteren Meldung heißt es dazu:
»Dr. John Gartner, praktizierender Psychotherapeut und Experte der Johns Hopkins University Medical School, sagte: »Wir haben eine ethische Verantwortung, die Öffentlichkeit vor Trumps gefährlicher Geisteskrankheit zu warnen.« Er sei nicht nur ein Lügner oder ein Narzist, sondern auch paranoid und wahnhaft.«
James Gilligan, Psychiater und Professor an der Universität von New York, hat ebenfalls an der Konferenz teilgenommen. Der Forscher habe in der Vergangenheit Studien an den »gefährlichsten Menschen der Gesellschaft« durchgeführt, darunter Mörder und Vergewaltiger. Auch er sei überzeugt von der »Gefährlichkeit« des US-Präsidenten: »Ich habe mit einigen der gefährlichsten Menschen gearbeitet, die unsere Gesellschaft hervorgebracht haben«, sagte er und bezeichnete Trump als »hochgradig gefährlich.« Dr. Gartner habe Anfang des Jahres eine Online-Petition gestartet mit der Forderung, Trump seines Amtes zu entheben. Die Petition soll bislang mehr als 41.000 Unterschriften erhalten haben.
Über Bush und Obama gab es keine psychologischen Experten-Bewertungen
Wie immer es in den nächsten Tagen weitergehen wird, wir sollten jede Möglichkeit einkalkulieren. Doch klar dürfte bei allen Betrachtungen sein: Donald Trump führt letztendlich nur konsequent die Politik von Barack Obama und dessen Vorgängern fort, über die meines Wissens wohl keine psychologischen Bewertungen existieren.
Die vielen Kriege, die in den letzten Wochen verstärkt vom Zaun gebrochen wurden, einschließlich der rapiden Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den USA und Russland, geben jetzt Anlass zu größter Sorge.
Russischer Präsident Putin hatte bereits vor Putsch gegen Trump gewarnt
Im Januar 2017 hatte übrigens der russische Präsident Wladimir Putin vor Donald Trumps Sturz durch einem Putsch im Weißen Haus gewarnt: Es gebe Kräfte, die Trump in seiner Amtsführung massiv behindern wollten. Mit Blick auf den Regime-Wechsel in der Ukraine in 2014 sagte Putin weiter: »Ich habe den Eindruck, dass sie in Kiew geübt haben und bereit sind, einen Maidan in Washington zu organisieren, nur um Trump nicht ins Amt kommen zu lassen«, so Putin.
Wer heute bei Google News den Namen des US-Präsidenten eingibt, der kann was erleben. Berichtet man so über den Präsidenten einer Weltmacht? Oder ist es der letzte Abgesang für den eigenwilligen Machtmacher?
Wenn einem Land das Geld ausgeht, so braucht es Kriege, damit die Wirtschaft angekurbelt wird. Die Weichen dazu sind in den letzten Wochen dazu gestellt worden. Es braucht nur noch ein Kommando. Wer dies erteilen wird, darüber kann man derzeit nur spekulieren.
Bildnachweis: Gage Skidmore / Flickr (CC BY-SA 2.0)
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