Weltwoche-Chef Köppel zur Trump-Wahl: »Die Medien haben total versagt«!
Wie ist es doch erfreulich, heutzutage in den Massenmedien noch Menschen zu begegnen, die mit natürlicher Klarheit und vernünftigem Verstand auch den geschärften Geist zu Wort kommen zu lassen. Eines dieser äußerst seltenen Exemplare heißt Roger Köppel. Er ist Chef der Schweizer Weltwoche, und er mischt sich in die vor allem im deutschsprachigen Raum herrschende, fast nur noch ideologisch geführte, auf politische Korrektheit gebürstete Gesinnungsdebatte nicht selten lautstark ein.
In einem Meedia-Interview kritisierte Köppel die Trump-Berichterstattung und auch Bundeskanzlerin Merkel, «die vom hohen Ross herab die Amerikaner nach der Trump-Wahl zur Einhaltung der Menschenrechte mahnte».
Beeindruckend auch Köppels Editorial der letzten Weltwoche, wo er seine wachsende, jedoch zu verheimlichende Sympathie zu Donald Trump im Rahmen des US-Wahlkampfes eingestand:
»Während der letzten Wochen verbrachte ich jeweils die Mitternächte, angewidert von der ebenfalls einseitigen und unprofessionellen Berichterstattung gegen den »rechtspopulistischen« amerikanischen Immobilienunternehmer, in der abgedunkelten Semi-Anonymität unseres Gästezimmers und schaute mir mit wachsender Faszination die jeweils aktuellen Trump-Reden an.«
Köppel beschreibt das nächtliche Szenario wie in einem unwirklichen Spukfilm, welches jedoch treffender nicht geschildert werden kann:
»Der Raum war lichtlos, mein Gesicht einzig beschienen vom fahlen Schimmer meines iPhone-Bildschirms. Draussen nichts als Finsternis und Sterne. Hätten meine Kinder oder meine Frau den Raum betreten, sie hätten geglaubt, den Vater beim Betrachten unsittlicher Filme zu erwischen, während in mir langsam die Einsicht reifte, dass sich hier tatsächlich eine der grössten Sensationen der Zeitgeschichte anbahnen könnte, der Überraschungssieg des unwahrscheinlichsten Kandidaten, der seit sehr langer Zeit den Weg ins Weisse Haus wagte, dessen Erfolg im Rückblick allerdings erstaunlich zwingend wirkt…«
Lesen Sie hier meinen Tipp des Tages, das ganze Interview und Köppels spannendes Editorial.
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