Ostern 2017: Fehler im System
Eva Herman
Ostern, hohes Fest der Christen. Doch ihnen geht es nicht gut. Christen werden weltweit verfolgt, alleine ihres Glaubens wegen. Zu Abertausenden werden sie gejagt und ermordet, jeden Tag geschieht es, nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier, direkt vor der Haustür. Christen werden als »Ungläubige«, als »Schweine« diffamiert, die kein Existenzrecht hätten, sie werden überfallen, gequält, gedemütigt, getötet.
Ostern, hohes Fest der Christen. Die Kirchen »feiern« Christi Kreuzigung als Geschenk. Als Geschenk für die Überwindung des Leides. Als Geschenk auch für ihre Sündenvergebung.
Die Kreuzigung an Karfreitag vor über 2000 Jahren: Christus, Namensgeber des Christentums bis heute, wurde verhöhnt, verspottet, bevor man ihm die scharfe Dornenkrone aufs Haupt drückte, bis ihm das Blut über sein Gesicht rann. Er wurde gequält, gedemütigt, bevor man ihn ans Kreuz schlug, bevor er schließlich ermordet wurde. »Kreuzigt ihn, kreuzigt ihn«, schrie die wild gewordene Menschenmenge, während er starb…
Die Kreuzigung: in Wahrheit ein kaltblütiger Mord. Die Kirchen wollen darin interessanterweise einen Willensakt des Schöpfers erkennen, damit den Menschen ihre Sünden vergeben werden können: Das Sühneopfer. Ach, ja? Millionen Christen glauben es.
Wie ist das möglich? Die Menschen fühlen sich von Gott belohnt für den Mord an dessen Sohn, an Jesus Christus? Hat Gott seinen Sohn wirklich geopfert, damit den Menschen ihre Sünden vergeben werden? Wo ist die Logik?
Ostern 2017: Zeit der totalen Verwirrung und Finsternis. Wir haben an diesen Festtagen Gelegenheit, darüber nachzudenken, wo der Fehler im System liegt.
In diesem Sinne: Frohe Ostern.
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