Unglaublich: Wissenschaftler beklagen Schadstoff-Emission durch Geburten
Eva Herman
Nein, so schnell wirft mich nichts mehr um. Ich habe viel erlebt, so manches davon wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. Inzwischen ist mir auch längst klar, dass eine gesunde Portion Neugier und reges Interesse an den Dingen, die unser Leben so gestalten, nicht immer nur angenehme Folgen haben.
Bloß nicht denken!
Im Gegenteil, manchmal wünsche ich mir, einfach nur noch dumpf und träge durch die Gegend dümpeln zu dürfen, bar jeder geistigen Bestandsaufnahmefähigkeit, ohne all die vielen Missstände wahrzunehmen, ohne auch ständig darüber nachzudenken, wohin dieser inzwischen überall grassierende Irrsinn, diese maßlose Verwirrung, uns noch führen wird. Bloß nicht denken, hämmert es dann zuweilen an meiner Schläfe, bloß bitte nicht denken! Aber wie soll man dieses Mantra einhalten, bei all der noch größeren Tollheit, die sich täglich neu vor uns auftut und inzwischen einem Turmbau zu Babel gleichkommt.
Hier nur zwei Themen der letzten Wochen, darüber, was Menschen sich gegenseitig antun, im Namen von Fortschritt und Wissenschaft. Unsere so »fortschrittliche« Wissenschaft, die längst fortschreitet von den Grundpfeilern, die uns zumindest bis heute als Gemeinschaft zusammenhielten und letztendlich überleben ließen. Doch damit scheint es echt vorbei zu sein, rüsten wir uns vorsorglich für den Untergang. Lange kann es nicht mehr dauern.
Gebärmütter für Männer
Thema 1: Männer sollen Gebärmutter eingepflanzt bekommen (wessen eigentlich?), damit sie endlich selbst »Mutter« werden können. Als die Gynäkologin Dr. Arianna D’Angelo vom NHS-Fruchtbarkeits-Institut in Wales letzte Woche stolz verkündete: »Wir haben bereits Fruchtbarkeitskonservierung für Transgender, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes genetisches Kind zu haben,« fürchtete ich kurz, hintenüber zu kippen.
Der Unterschied, so die Ärztin, sei zwischen dieser Vorgehensweise und einer gewöhnlichen Geburt demnach nicht sehr groß. Ah, ja. Wusste ich bislang noch nicht, aber der Mensch lernt ja nie aus. Die BILD schrieb dazu: »Professor Steven Weyers vom Uni-Klinikum Gent/Belgien glaubt, dass Gebärmutter-Transplantationen für Männer in `vielleicht einem Jahrzehnt´ Realität sein werden«. Außer meinem Schwächeanfall möchte ich die Meldung nicht weiter kommentieren.
Bitte keine Kinder mehr: Schlecht fürs Klima!
Thema 2: Kinder sind schlecht fürs Klima! Kein Fake, sondern Medien wie auch Wissenschaft scheint es bitterernst damit. Wir sollten uns auf eine neue, politisch korrekte Diskussion vorbereiten, sie kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Da strahlte der WDR-Hörfunk also am 05. Juli 2017 eine Sendung aus mit dem Titel: Was hilft gegen den Klimawandel? Im Interview irrlichterten Moderatorin und Expertin durch einen offenbar von Intelligenz und Sachverstand gänzlich befreiten Raum.
Schwedische Forscher legten nahe, so die also von der Sache mehr als überzeugt klingende, äußerst eifrige Reporterin, dass die Menschheit zwar schon einiges tue, um dem Klimawandel entgegenzutreten (etwas ältere Leser erinnern sich in diesem Zusammenhang bestimmt noch an die CO2-Schadstoff-Ausstoß-Diskussion durch die von Blähungen geplagten Kühe dieser Erde), aber das alles reiche noch längst nicht. Denn da sitzt ein bislang unerkannter Feind! Und den haben diese beiden emanzipierten, wissenschaftlich ausgebildeten Radio-Damen nun entdeckt, entlarvt, gestellt, und – jawohl – man wird ihnen nicht mehr entkommen können!
Kinder als Klimakiller sind NOCH ein Tabu
O:Ton der WDR-Moderatorin: »Schwedische Forscher legen nämlich nahe, dass wir das echte, heiße Eisen noch gar nicht anpacken – offenbar gibt es ein großes Tabu!« Die Moderatorin spricht die WDR-Reporterin Anne Preger an, eine offensichtlich renommierte, gewiss gut durchfeminisierte Mitarbeiterin: »Ja, um das Tabu jetzt doch mal anzupacken, was sind die schmerzhaften Fakten? Was sollten wir tun, damit die Erde nicht im Klimakollaps endet?«
Preger pariert dienstbeflissen und beginnt aufzuzählen: Vier Dinge würden schwedische Forscher nennen, die alle mit Verzicht zu tun hätten, die aber »wirklich was bringen würden«: »Nämlich aufs Auto verzichten, vegan essen, also auf Fleisch oder Milchprodukte verzichten, weniger Flugreisen, vor allem weniger Langstrecke, und das vierte ist – das ist eigentlich so das richtig große Tabu, über das bislang so gar nicht geredet wird: Kinder!« Nochmal: kein Fake: »Der größte Beitrag, den ein einzelner Mensch leisten kann, um den Klimawandel einzudämmen, ist, weniger Kinder zu bekommen!«
Kinder setzen Treibhausgase frei. Folge: Erderwärmung!
Im emanzipierten Brustton einer möglicherweise kinderlosen Karrierefrau geht es dann weiter mit derartig sinnbefreiten Argumenten, wie ich sie – ich gebe es ehrlich zu – in einer solch verquasten Grütze verrührt – noch nie zuvor in meinem Leben gehört habe: »So`n Kind setzt in seinem Leben ja dann auch wieder viele Treibhausgase frei und trägt zur Erderwärmung bei.« Ja, Krutzipfümferl, dann sollten wir uns doch gleich alle am besten vom Acker machen, oder?
Aber, diese sogenannte Radiodiskussion war noch nicht zu Ende. Denn die (inzwischen könnte ich fast wetten, dass sie kinderlos sein muss, diese WDR-Frau) also die Kinder, die würden ja dann auch wieder Kinder bekommen, und die auch wieder usw. Na, was für eine Neuigkeit, oder? Auf diese Weise jedenfalls hatten wir Menschen, ich wiederhole es, unser Überleben gesichert. Aber jetzt? Pupsende Kinder, die später wieder pupsende Kinder bekommen, die auch in den tödlichen Diesel- Autos zur Kita gefahren werden, nee, da ist jetzt aber mal Schluss!
Entweder Fernreise- oder Kind. Beides geht nicht
Die wissenschaftlich hoch interessierte Frau referiert engagiert weiter: »Schwedische Forscher aus Lund haben das jetzt mal aufs Kalenderjahr umgerechnet, das ist ja wie Zins und Zinseszins, und wenn man sich das anguckt, dann ist der Effekt, den man auslöst, wenn man EIN Kind weniger bekommt, zehn bis zwanzigmal größer als wenn man komplett aufs Auto verzichtet oder in dem Jahr dann keine Fernreise macht!«
Selbst die Moderatorin atmete kurz durch: Das sei in der Tat eine »heftige Ansage«. Man hofft in dem Moment, dass sie beide schallend lachen und den gelungen Witz nun endlich aufklären möchten. Doch sie erörtern eisern weiter: »Ich frag mich, was das in der Konsequenz bedeutet…«, die Dimension wird hier klar.. »ja, aber was folgen kann daraus, ist ja nicht, dass eine Ein-Kind-Politik wie in China entsteht…«, »die habe schließlich auch nicht für bessere Emissionswerte gesorgt«, so die beiden Fachfrauen. Und dann kommt genau das, was ich schon befürchtet hatte:
Wir brauchen jetzt eine breite Diskussion: Bitte weniger Kinder!
Man brauche jetzt dringend eine öffentliche, breit angelegte Debatte zu dem Thema. Denn schließlich würden nahezu alle Regierungen weltweit zwar über umweltverträglicheres Verhalten diskutieren, aber »keine dieser Regierungen ermuntert die eigenen Bürger, über den Kinderwunsch nachzudenken und vielleicht ein Kind weniger zu kriegen!« Es wird dann noch erläutert, dass ein Kind in unseren Breitengraden viel mehr Umweltgifte produziere als »ein Kind in Tansania«.
Die beiden Damen hatten übrigens weder den aktuellen Babyboom in Deutschland erwähnt, noch die Prognose von 1,1 Millionen Schülern zusätzlich für die nächsten sieben Jahre, aufgrund der bedingungslosen Einwanderungspolitik der Bundeskanzlerin. Aber was solls, wer weiß schon, ob die Menschheit bis dahin nicht längst im Emissionsnebel der Vergessenheit versunken ist.
Zuerst erschienen bei Preussische Allgemeine Zeitung
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