Deutsche Spitzenpolitiker unterstützen »Reichsbürger«
Andreas Popp
Im Rahmen der medialen Verwirrungen in nahezu allen politischen Bereichen sticht zurzeit ein Thema besonders hervor, die Reichsbürger.
Als ich im Jahre 2004 für mein Buch »Das Matrix-Syndrom« u.a. auch die verfassungsrechtliche Situation unseres Landes recherchierte, stieß ich auf äußerst spannende Zusammenhänge, über die offenbar im Rahmen der mainstreammedialen Vorgaben bisher nicht berichtet werden durfte. Das ändert sich in letzter Zeit ein wenig und man fragt sich, warum.
Ich gebe zu, dass ich damals in einer gewissen Naivität völlig fasziniert über meine Erkenntnisse schrieb. Spätestens nach der offiziellen Einführung des Grundgesetzes auf Gebieten Deutschlands durch Herrn Professor Carlo Schmidt (SPD), der deutlich hervorhob, dass die Bundesrepublik kein Staat sei, den es zu errichten gilt, überkam mich das Gefühl, hier ergebnissoffen und sachlich dieses Thema zu beschreiben.
Das Echo war gewaltig und ich fand mich schnell in den Medien wieder, die mich als „rechts“ und »nationalistisch« einstuften, obwohl ich ja zu dem Ergebnis kam, dass die Bundesrepublik bei der Gründung gar keine Nation im Sinne eines Staates sei.
Nun gehe ich davon aus, dass man solche rechtlichen Eigenarten im Nachhinein auch wieder heilen kann und eine staatliche Souveränität zwischenzeitlich hergestellt sein könnte.
Wenn ich heute allerdings die Medien ein wenig recherchiere, wundere ich mich über die Aussagen führender Politiker, die in die Kameras weit deutlichere Aussagen zur Souveränität Deutschlands abgeben, als ich es damals wagte.
Ich halte es für ebenfalls naiv, dass man offenbar glaubt, solche Statements in eine TV-Kamera als Politiker der obersten Liga abgeben zu können, die dann nicht von Freidenkern, aber auch kruden Spinnern, genutzt werden.
- Der linke Gregor Gysi in 3sat fiel durch »rechte« Parolen auf, der Frau Merkel sogar aufforderte, die Besatzung der Bundesrepublik zu beenden.
- Sigmar Gabriel (SPD) sprach sogar von Frau Merkel als Geschäftsführerin einer »Nicht- Regierungsorganisation in Deutschland«.
- Bundesfinanzminister Schäuble sagt völlig klar, dass die Bundesrepublik seit 1945 nicht vollständig souverän ist.
- Bundeskanzlerin Merkel verstrickt sich in Aussagen, die durchaus hinterfragt werden müssen.
Ist es denn wirklich ein Wunder, wenn sich in dieser verwirrten Zeit nun Menschen finden, die solche Aussagen nutzen?
In unserem Institut geht es uns vor allem um die systemischen Umverteilungen, die zu einer globalen Verelendung führen wird. Das ist ein rein mathematischer Vorgang. Hier gilt es endlich, eine klare, ergebnisoffene Diskussion anzuführen.
Stattdessen aber führen »rechtspopulistische Aussagen einiger gewählter Spitzenpolitiker« zu einer massiven Ablenkung von den eigentlichen Ursachen. Nun ist das Kind aber in den Brunnen gefallen, und wir kommen wohl nicht umhin, dieses verfassungsrechtliche Thema endlich auszudiskutieren, damit dann jene Zeit entstehen kann, in der wir uns den wirklich wichtigen Themen zuwenden können. Denn es geht längst nicht mehr um staatlich kleinkarierte Belange.
Auf der einen Seite sogenannte Reichsbürger zu verteufeln, und auf der anderen Seite die genannte Gruppe von Seiten der Politiker heiß zu machen, ist schon wirklich absurd, oder?
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